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Betriebliche Klimaresilienz

Hier finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Häufig gestellte Fragen

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Was versteht man unter unternehmerischer Klimaresilienz?

Klimaresilienz bezieht sich auf die Fähigkeit ihres Unternehmens, sich vor negativen Auswirkungen des Klimawandels zu schützen, sich von klimabedingten Schäden zu erholen und sich an veränderte klimatische Bedingungen anzupassen. Dies beinhaltet die Vorbereitung auf zukünftige Klimaszenarien durch die Entwicklung von Anpassungsstrategien, um die Widerstandsfähigkeit gegen klimatische Veränderungen zu stärken.

Klimarisiken in Deutschland | Umweltbundesamt

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Warum ist die Klimaresilienz-Analyse Ihres Unternehmens wichtig?

Eine Klimaresilienz-Analyse ist von entscheidender Bedeutung, um zu erkennen, welche Standorte, Märkte und Assets betroffen sind und diese schützen zu können. Das identifizieren und Managen klimabedingter Risiken ist die Grundlage für das Ableiten und Umsetzen von Maßnahmen zur Sicherung Ihres langfristigen Unternehmenserfolgs und dem Schutz Ihrer Vermögenswerte. Nur wenn klimabedingte Risiken systematisch identifiziert, bewertet und gesteuert werden, können Sie organisatorisch, finanziell und strategisch darauf reagieren und die Erkenntnisse in Ihre betrieblichen Prozesse integrieren. Angesichts der zunehmenden Häufigkeit und Intensität von Extremwetterereignissen ist es unerlässlich, sich mit der Betroffenheit Ihres Unternehmens vom Klimawandel entlang Ihrer gesamten Wertschöpfungskette auseinanderzusetzen und Ihre Klimaresilienz zu erhöhen.

Werkzeuge zur Anpassung an den Klimawandel | Umweltbundesamt

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Welche Faktoren werden bei einer Klimaresilienz-Analyse berücksichtigt?

Grundlegend sind verschiedene Klimaszenarien, um sowohl bereits bestehende als auch potenzielle zukünftige Auswirkungen des Klimawandels auf Ihre unternehmerischen Aktivitäten zu verstehen. Diese helfen dabei zu verstehen, wie sich der Klimawandel je nach Region und Branche auswirken kann. Der erste Faktor ist die Analyse Ihrer Exposition gegenüber möglichen Schäden. Ein weiterer Faktor ist die Vulnerabilität, also das Ausmaß dieser Schäden. Relevant für das Ableiten von Maßnahmen, ist nicht nur zu wissen, welche Beschaffungsmärkte, Standorte, Assets, Logistikrouten oder Absätze betroffen sein können, sondern auch, wie stark und welche finanziellen Verluste drohen können. Ein weiterer Faktor ist die Anpassungsfähigkeit Ihres Unternehmens, um zu analysieren, wie gut Sie auf die klimatischen Veränderungen reagieren können und wie gut Sie sich vor den Risiken schützen können.

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Wie wird eine Klimaresilienz-Analyse durchgeführt?

Zunächst erfolgt eine Bestandsaufnahme bereits umgesetzter Maßnahmen als Reaktion auf Klimaveränderungen. Dies gilt als Indiz für besonders anfällige Stufen Ihrer Wertschöpfungskette. Im nächsten Schritt wird anhand von Klimaszenarien ein Blick in die Zukunft geworfen und deren mögliche Auswirkungen analysiert. Hierbei werden Exposition, Vulnerabilität und Anpassungsfähigkeit Ihres Unternehmens (oder auch nur vereinzelter Geschäftsbereiche) analysiert. Wichtig dabei ist die die Quantifizierung und idealerweise Monetarisierung der klimabedingten Risiken, um den finanziellen Aufwand möglicher Anpassungsstrategien gegenüberstellen zu können.

Deutscher Wetterdienst | Klimaszenarien der Zukunft

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Welche Tools und Methoden werden bei der Klimaresilienz-Analyse eingesetzt?

Bei der Klimaresilienz-Analyse werden verschiedene Tools und Methoden eingesetzt, um die Anpassungsfähigkeit von Systemen an den Klimawandel zu bewerten. Dazu gehören geografische Informationssysteme (GIS) zur Kartierung von Risikogebieten, Klimamodelle zur Simulation verschiedener Klimavariablen, und Risikobewertungs-Methoden zur Quantifizierung der möglichen Schäden. Zudem sind partizipative Ansätze essentiell, um die verschiedenen Fachbereiche und Standort-Verantwortliche in den Prozess einzubinden. Methoden wie Kosten-Nutzen-Analysen helfen bei der Bewertung der Wirksamkeit von Anpassungsmaßnahmen und dienen als Entscheidungsgrundlage für die Umsetzung von Resilienzstrategien.

Der Erfolgsfaktor ist hierbei die Kombination: Wobei insbesondere für die Entwicklung von Klimaszenarien externe Daten herangezogen werden, sind Ihre unternehmensinternen Erfahrungswerte und bestehende Risikobewertungsansätze elementar für die Klimaresilienz-Analyse.

Klimamodelle und Szenarien | Umweltbundesamt

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Was sind Erfolgsfaktoren einer Klimaresilienz-Analyse?

  • Datengrundlage: Auf unternehmensinterne Erfahrungswerte und bestehende Risikobewertungsansätze zurückgreifen zu können ist ebenso hilfreich für die Aussagekraft der Analyse wie die Szenarien, die den Blick in die Zukunft für Ihr Unternehmen modellieren.
  • Risikobewertung: Negative Auswirkungen messen bzw. monetär bewerten zu können, ermöglicht die Einordnung des möglichen Schadens im Verhältnis zur wirtschaftlichen Lage des Unternehmens.
  • Differenzierbarkeit: Die Analyse nicht auf übergeordneter Unternehmensebene durchzuführen, sondern einzelne Standorte oder Geschäftsbereiche zu betrachten, erhöht die Aussagekraft der Analyse signifikant und ermöglicht zielgerichtete Reaktionen.
  • Maßnahmen: Das Identifizieren von Maßnahmen und deren Machbarkeit erlaubt eine Aussage über die Reaktionsmöglichkeiten Ihres Unternehmens und konkretisiert den Aufwand Ihrer Vorhaben zur Resilienz-Steigerung.
  • Partizipation: Die Einbeziehung verschiedener Interessengruppen, sowie verschiedene Fachbereiche als auch möglicherweise Marktbegleiter am Standort sowie betroffene Gemeinschaften steigert die Qualität der Analyse.

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Wer kann von einer Klimaresilienz-Analyse profitieren?

Ihnen als Unternehmen hilft die Analyse, die Anfälligkeit gegenüber klimatischen Veränderungen zu verstehen und Anpassungsstrategien zu entwickeln, um Ihre Vermögenswerte und den langfristigen Geschäftserfolg zu schützen. Auch für Finanzinstitutionen und Kreditgeber haben Informationen zu Ihrer Klimaresilienz immer mehr Relevanz. Um finanzielle Risiken einschätzen zu können, ist es für Investoren häufig relevant, zu verstehen, ob Unternehmen Ihre Klimaresilienz kennen und wie sie diese stärken. Zudem müssen auch Banken Aussagen zur Klimaresilienz ihres Portfolios treffen können, wofür sie auf Angaben von Unternehmen angewiesen sind. Banken müssen beispielsweise ihre Green Asset Ratio (GAR) veröffentlichen. Diese Kennzahl beschreibt vereinfacht den nachhaltigen Anteil der Bilanzsumme. Für die Berechnung benötigen sie Daten von Unternehmen. Die Europäische Zentralbank verlangt von Banken, dass sie Klimarisiken identifizieren, bewerten und in ihre Steuerung integrieren. Das erfordert verlässliche Klimadaten auf Unternehmensebene (z. B. Emissionen, Exposition gegenüber Klimarisiken, Anpassungsmaßnahmen).

Verweis: Europäische Zentralbank | Steuerung von Klimarisiken

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Wie können Klimaveränderungen den Erfolg von Unternehmen beeinflussen?

Steigende Temperaturen, häufigere Extremwetterereignisse und veränderte Niederschlagsmuster können Produktionsprozesse stören, Lieferketten unterbrechen und die Verfügbarkeit von Ressourcen verringern. Zudem können Unternehmen durch gesetzliche Vorgaben zur Reduzierung von Emissionen und zur Anpassung an den Klimawandel zusätzliche Kosten entstehen. Ein klimaresilientes Unternehmen kann jedoch von diesen Herausforderungen profitieren, indem es Anpassungsstrategien implementiert und so seine Widerstandsfähigkeit erhöht. Maßnahmen wie die Integration von Klimarisiken in die Geschäftsstrategie und die Anpassung von Infrastrukturen können langfristig zum nachhaltigen Erfolg beitragen.

Kosten Klimaschäden Deutschland | Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

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Welche gesetzlichen Rahmenbedingungen gibt es für eine Klimaresilienz-Analyse?

Unternehmen, die von der CSRD betroffen sind, müssen im Rahmen der ESRS E1 („Klimawandel“) u. a. Aussagen dazu machen, inwiefern sie von physischen Klimarisiken (z. B. Extremwetter) und Übergangsrisiken (z. B. CO-Bepreisung) betroffen sind. Zudem sind Methodik und Ergebnisse der Klimaszenarioanalyse offenzulegen sowie Strategien zur Klimaanpassung und Resilienz.

ESRS E1 Climate Change | EFRAG

Außerdem gilt im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung, dass betroffene Unternehmen offenlegen müssen inwieweit ihre Aktivitäten als „Taxonomie-konform“ gelten, bzw. ob sie einem der sechs Umweltziele dienen. Um anzugeben, dass ein Unternehmen bspw. durch seine Aktivitäten einen Beitrag zum Ziel „Anpassung an den Klimawandel“ leistet, ist ein Climate Risk & Vulnerability Assessment verpflichtend.

Klimarisikoanalyse EU-Taxonomie | Umweltbundesamt

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Welche Steuerungsmaßnahmen gibt es im Rahmen der Klimaresilienz-Analyse?

Maßnahmen zur Steuerung können ein Risiko entweder vermeiden (bspw. die Schließung eines Standortes mit hoher Exposition oder die Veränderung des Produktportfolios), reduzieren (bspw. der Bau einer Hochwasserschutzmauer oder die Installation von Klimaanlagen) oder teilen (bspw. durch den Abschluss einer Versicherung. Häufig besteht eine Anpassungsstrategie aus einer Kombination der Steuerungsmaßnahmen.

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