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Klimastrategien für Unternehmen
Eine Klimastrategie stärkt nicht nur die ökologische Verantwortung, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens. Wir stellen Ihnen einige Hinweise zur Treibhausgasbilanzierung als Grundlage einer jeden Klimastrategie vor sowie grundsätzliche Möglichkeiten zur Reduktion der Emissionen.
Häufig gestellte Fragen
Die Bedeutung einer Klimastrategie für Unternehmen
Das Bundes-Klimaschutzgesetzes legt die Treibhausgasminderungsziele für Deutschland fest. In Bezug auf 1990 sollen die Emissionen um mind. 65 % bis zum Jahr 2030 reduziert werden, bis 2040 um mind. 88 %. Netto-Treibhausgasneutralität soll bis zum Jahr 2045 erreicht werden. Diese Klimaschutzziele werden auf einzelne Sektoren heruntergebrochen. Diese Sektorziele geben Unternehmen eine klare Orientierung für die Entwicklung der eigenen Klimastrategie.
Eine Klimastrategie ist für Unternehmen jedoch nicht nur relevant, um Stakeholder-Erwartungen und regulatorische Anforderungen zu erfüllen, sondern auch um gleichzeitig Wettbewerbsvorteile zu schaffen. Unternehmerisches Klimamanagement entlang der Wertschöpfungskette trägt dazu bei, Energie effizient zu nutzen und damit sowohl Betriebskosten zu senken. Nicht nur immer mehr Industriekunden fordern die klimaschonende Produktion in ihrer Lieferkette, sondern auch Endkonsumenten achten auf den CO2-Fußabdruck. Schaffen Sie es, emissionsarm zu produzieren, können Sie das als Herausstellungsmerkmal für Ihre Marktpositionierung nutzen. Gleichzeitig ermöglicht die Dekarbonisierung Ihrer Prozesse einen Kostenvorteil bei immer weiter steigenden Kosten fossiler Energieträger und wachsender Regulatorik. Eine effektive Klimastrategie trägt somit zur Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens bei.
Verweis: Treibhausgasminderungsziele Deutschlands | Umweltbundesamt
Bilanzierung der eigenen Emissionen (Scope 1+2)
Die Bilanzierung der eigenen Emissionen ist ein essenzieller Schritt für Unternehmen, die eine effektive Klimastrategie entwickeln möchten. Durch die Erfassung und Analyse Ihrer Treibhausgasemissionen können Sie Hotspots identifizieren und gezielte Maßnahmen zur Reduzierung ergreifen. Zudem werden Angaben zu den Emissionen, die Sie durch Ihre Produktion und Ihre Gebäude verursachen, immer häufiger von Stakeholdern wie Kunden und Banken verlangt. Indem Sie Transparenz schaffen und die Klimawirkung Ihrer Prozesse erheben, schaffen Sie Sprachfähigkeit gegenüber solchen Anfragen und identifizieren Hebel für Ihre Klimastrategie.
Bilanzierung der vor- und nachgelagerten Emissionen (Scope 3)
Die Bilanzierung von vor- und nachgelagerten Emissionen ist ein entscheidender Bestandteil des Klimamanagements in Unternehmen. Vorgelagerte Emissionen umfassen bspw. Treibhausgase, die bei der Herstellung und Lieferung von Materialien und Dienstleistungen an Ihr Unternehmen anfallen. Nachgelagerte Emissionen entstehen hingegen bspw. durch die Nutzung und Entsorgung Ihrer Produkte. Diese Emissionen werden indirekt Ihrem Unternehmen, bzw. Ihrer Wertschöpfungskette zugewiesen. Die Bilanzierung ermöglicht es Ihnen, Hotspots zu erkennen und entsprechend Potenziale zur Reduzierung der Emissionen identifizieren zu können. Für die Datenerhebung als auch für die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen bedarf es im Gegensatz zur Bilanzierung Ihrer eigenen Emissionen (Scope 1+2) verstärkt die Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern wie Lieferanten und Kunden.
Maßnahmen zur Verbesserung des Klimaschutzes
Eine umfassende Klimastrategie beinhaltet verschiedene Bausteine. Im Vordergrund steht grundsätzlich die Reduktion des Energieverbrauchs durch effizienzsteigernde Maßnahmen. Diese lassen sich teilweise ohne zusätzlichen finanziellen Aufwand realisieren, indem bspw. das Bedienverhalten oder die Fahrweise verändert werden. Gleichzeitig gibt es technische Maßnahmen, die ggfs. operativen oder investiven Ausgaben verbunden sind, wie bspw. das Beheben von Leckagen oder der Ersatz einer Maschine durch eine effizientere Alternative. Die Rentabilität solcher Maßnahmen ist meist hoch, da auf Dauer Energiekosten eingespart werden.
Verweis: Verfahrenstechnik Optimierung - IHEBA
Die Integration von erneuerbaren Energien dienen der Dekarbonisierung. Durch die Nutzung regenerativer Energieträger wie Biomasse und Biogas sowie Solar-, Wind- oder Wasserkraft kann der CO2-Fußabdruck signifikant reduziert werden. Der Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energien ist bei Fremdbezug ohne investiven Aufwand bspw. über den Wechsel zu einem Ökostromtarif möglich. Bei der Dekarbonisierung eigenerzeugter Energie sind häufig verfahrenstechnische Änderungen nötig, um bspw. die Erzeugungsanlagen auf einen neuen Brennstoff umzustellen. Bei steigenden Kosten fossiler Brennstoffe ist die Rentabilität solcher Maßnahmen ist meist hoch.
Verweis: Energie- und Anlagentechnik - IHEBA
Kommunikation der Klimastrategie nach innen und außen
Eine wirksame Kommunikation der Klimastrategie ist entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung. Intern sollte die Strategie klar und verständlich an alle Mitarbeitenden kommuniziert werden. Dies kann durch regelmäßige Meetings, Schulungen und Informationsmaterialien geschehen. Die Mitarbeitenden sollten die Bedeutung der Klimastrategie für das Unternehmen und ihre Rolle darin verstehen. Damit die Klimastrategie von allen getragen wird, die für die Umsetzung von Maßnahmen verantwortlich sind, ist deren Beteiligung, Kommunikation, Sensibilisierung und Qualifizierung relevant. Nur wer Hintergründe und Zusammenhänge versteht, kann den Themen auch Bedeutung zuweisen und bestehende Prozesse ggfs. ändern.
Die externe Kommunikation schafft Transparenz, Glaubwürdigkeit und kann genutzt werden, um Herausstellungsmerkmale zu positionieren. Unternehmen können über Berichte, Pressemitteilungen und soziale Medien kommunizieren, um Stakeholder über Ziele und Fortschritte zu informieren. Eine klare Kommunikation hilft, das Vertrauen der Öffentlichkeit zu stärken und das Image des Unternehmens positiv zu beeinflussen. Zu beachten ist hierbei, nur fundierte Informationen zu veröffentlichen sowie verwendete Annahmen und Methoden zu erläutern.
Monitoring und Anpassung der Klimastrategie im Unternehmen
Die Überwachung und Anpassung der Klimastrategie ist entscheidend, um nachhaltige Erfolge zu erzielen. Unternehmen sollten regelmäßig ihre Fortschritte überprüfen, um sicherzustellen, dass sie auf dem richtigen Weg sind, ihre Klimaziele zu erreichen. Hierzu können spezifische Kennzahlen und Indikatoren dienen, die regelmäßig ausgewertet werden. Hierfür kann beispielsweise ein Energiemanagementsystem durch Emissionskennzahlen zum Klimamanagement erweitert werden.
Verweis: Energieaudit und Managementsystem - IHEBA
Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen des Monitorings, kann es nötig sein, die Klimastrategie anzupassen. Dies kann bspw. der Fall sein, um auf neue technologische Entwicklungen, geänderte gesetzliche Rahmenbedingungen oder veränderte Marktanforderungen zu reagieren. Flexibilität und die Bereitschaft zur Anpassung sind Schlüsselfaktoren.
Zusätzlich sollten Unternehmen auch die Rückmeldungen von Stakeholdern berücksichtigen, um ihre Klimastrategie kontinuierlich zu verbessern. Die interne Akzeptanz der Strategie ist elementar für die Umsetzung. Gleichzeitig ist das Feedback der Fachabteilungen relevant, um die Machbarkeit und Wirksamkeit beschlossener Maßnahmen bewerten zu können und diese weiterzuentwickeln.
Wie können Unternehmen bei der Entwicklung einer Klimastrategie vorgehen?
Nachfolgende Schritte können Ihnen als Leitplanken bei Klimastrategieentwicklung dienen:
- Festlegung von Bilanzgrenzen und Methoden
- Datenerhebung und Bilanzierung eigener Emissionen (Energieverbrauchsdaten nach Energieträger)
- Datenerhebung und Bilanzierung indirekter Emissionen (Datenbanken oder Geschäftspartner)
- Benchmarking und Definition des Ambitionsniveaus
- Festlegung von kurz-, mittel- und langfristigen Reduktionszielen
- Identifizierung und Bewertung von Maßnahmen
- Festlegung von Verantwortlichkeiten sowie Kennzahlen zur Messung der Zielerreichung
- Kommunikation, Schulung und Sensibilisierung
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